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Südring cleverer als der Tunnel

Zum Piraten-S-Bahn-Positionspapier vom LPT 2012.3

Am vergangenen Wochenende hat der Landesparteitag im bayerischen Maxhütte-Haidhof über ein Positionspapier zur Weiterentwicklung der Münchner S-Bahn entschieden. Dabei votierten die akkreditierten Mitglieder beinahe einstimmig für den Antrag.

Der bayrische Landesverband erteilt dem zweiten Stammstreckentunnel eine klare Absage und fordert die Nutzung und den Teilausbau des Südrings (Link zum Positionspapier). Ein Ziel steht hierbei im Vordergrund: Auf allen S-Bahn-Ästen soll im dicht besiedelten Münchner Umland der 10-Minuten-Takt (Takt10) umgesetzt werden.

Die Planungen für den 2. Stammstreckentunnel weisen folgende Defizite auf:

  • je Richtung und pro Stunde queren nur drei S-Bahnen mehr als heute die Innenstadt;
  • Auf den Außenästen wird nur ein 15-Minuten-Takt erreicht;
  • Die Kosten von aktuell geplanten 2,3 Mrd. wiegen den verkehrlichen Nutzen nicht auf. Dabei sind noch weitere immense Kostensteigerungen zu erwarten;
  • Viele Bürger werden mit der 2. Stammstrecke eine Verschlechterung des S-Bahn-Angebots erfahren;

Während der Bauzeit kommt es zu massiven Belästigungen der betroffenen Bürger und Geschäfte.

Um eine wirkliche Verbesserung der Verkehrssituation zu erreichen, wollen Piraten folgende Maßnahmen umsetzen (Link auf stadtkreation.de):

  • pro Stunde werden zusätzliche sechs Züge über den Südring geschickt und somit der Takt10 ermöglicht;
  • Entmischung S-Bahn-Verkehr von sonstigem Verkehr;
  • zweigleisiger Ausbau auf den eingleisigen S-Bahn-Außenästen;
  • statt geplanter Express-S-Bahnen werden Züge auf anderen Gleisen geführt und so Auffahrkonflikte vermieden;

weitere technische Aufrüstung der bestehende Stammstrecke, um mehr Züge über diesen Abschnitt zu führen und einen stabileren Betrieb zu ermöglichen.

Diese Maßnahmen folgen jeweils konsequent den verkehrlichen und städtebaulichen Gegebenheiten und setzen das Ziel, einen 10-Minuten-Takt auf allen S-Bahn-Ästen zu realisieren, um. Durch die Vorgabe des Takt10 auf allen Ästen und und die anschließende Festlegung der dazu nötigen Maßnahmen, bieten die Piraten einen effizienten und fahrgastfreundlichen Entwurf, welcher der bestehenden Nachfrage wesentlich besser gerecht würde, als der von der Staatsregierung geplante zweite Stammstreckentunnel.

Am Südring sollen S-Bahnen an den Haltestellen Friedenheimer Brücke, Heimeranplatz, Poccistraße (ehemaliger Südbahnhof) und am Kolumbusplatz halten. Die Fahrzeit über den Südring entspricht bei dieser Haltestellenanzahl etwa der über die Stammstrecke.

Das Konzept sieht attraktive Direktumsteigeverbindungen vor: In Laim und am Leuchtenbergring sind die die Fahrgäste in der Lage, jeweils am selben Bahnsteig und ohne Wartezeit ihre Strecke, wahlweise über Südring oder Stammstrecke, zu wählen.

Neben dem 10-Minuten-Takt auf allen Außenästen, der deutlich attraktiver als der von der Staatsregierung angebotene 15-Minuten-Takt ist, werden am Südring neue Gebiete Münchens mit der S-Bahn erschlossen, zudem sind Umsteigemöglichkeiten zu allen U-Bahn-Linien vorgesehen.

Die Umsetzung des Teilausbau des S-Bahn-Südrings ginge trotz der nicht begonnen Planfeststellung deutlich vor dem geplanten Stammstreckentunnel in Betrieb. Sie kostet dabei nur ein Drittel des Stammstreckentunnels und bringt dem Bürger deutliche Verbesserungen bei den Verbindungszeiten, einen dichteren Takt sowie streßfreies und zügigeres Umsteigen.

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